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kleine Streit-Schule: 9 Tipps für Brautpaare, die sich gerade zoffen

Streit gehört zu jeder Partnerschaft. Ob Meinungsverschiedenheiten die Liebe belasten oder man zusammen eine Lösung findet, hängt davon ob, wieman miteinander spricht. Wir haben mit Joachim Engl, Kommunikations-Psychologe am Institut für Kommunikationstherapie in München gesprochen. Er hat das EPL-Programm entwickelt, in dem junge Paare lernen können, wie man besser miteinander kommuniziert. Für euch hat er 9 Tipps für bessere Streitkultur.

Foto: Taylor Hernandez / unsplash.com

1. #fromwhereIstand

Was du über den anderen sagst, versteht der meist als Angriff. Im besten Fall rechtfertigt er sich, im schlechtesten geht er zum Gegenangriff über. Besser sprichst du mit Ich-Sätzen über deine eigenen Standpunkte, Gedanken und Gefühle: „Ich bin traurig, dass wir uns so
selten sehen“ statt „Du hast doch nur Deine Arbeit im Kopf“!

2. Spitz die Ohren, Hase

Wenn ihr miteinander sprecht, solltet ihr euch gegenseitig zeigen, dass ihr auch wirklich zuhört und interessiert daran seid, was der andere sagt. Dreht euch zueinander, nickt, und sag auch zwischendurch, dass ihr mehr darüber hören möchtet.

3. Aufmachen!

Es gibt Situationen in einer Beziehung, da ist man einfach sauer über das, was der andere gerade gesagt hat. Sprich dann ganz offen über deine Gefühle. Sag lieber „ Das macht mich traurig“ als „Das stimmt doch gar nicht“. So kann der andere viel besser verstehen, was hinter deinem Verhalten steckt. Übrigens gilt das auch auf der guten Seite: „Ich freue mich, dass du das so siehst!“

4. Nie und Immer

Die Klassiker: „Nie bringst du den Müll raus“ und „Immer lässt du den Klodeckel offen“. Die Reaktion des Partners auf Verallgemeinerungen ist programmiert und lenkt den Streit auf ein ganz anders Feld. Sprich lieber über den aktuellen Fall und was dich daran konkret stört: „„Gestern Abend war es so…“

5. Bleib bei der Sache

Auch wenn es im Streit mit dem Partner echt schwer fällt: Du solltest nur auf solche Aussagen eingehen, die zum eigentlichen Thema gehören. Sonst kommt ihr von Hölzchen auf Stöckchen, aber in der eigentlichen Sache nicht voran.

6. Einfach mal Danke sagen.

Gute Gespräche sind nicht selbstverständlich. Bedank dich deshalb hin und wieder beim anderen, wenn’s gerade gut läuft: „So, wie du’s jetzt gesagt hast, kann ich’s besser verstehen“ oder „Danke dass du mir zugehört hast, das hat mir jetzt gut getan“.

7. Wer viel nachfragt, kriegt viel Antwort.

Wer seinen Partner noch besser verstehen will, sollte ihm oder ihr möglichst offene Fragen stellen. „Was war denn los mit dir?“ kann nicht mit einem einsilbigen „ja“ oder „nein“ beantwortet werden. Stattdessen ermutigt sie den anderen dazu, sich tiefer auf das Thema einzulassen und ein bisschen mehr zu erzählen. Das erspart dir Gedankenleserei und zeigt außerdem echtes Interesse.

8. Achtung: anhänglich!

Manchmal gefällt es einem gar nicht, wie der Partner sich verhält. Sag es ganz konkret. Zum Beispiel: „Wenn du so schnell fährst, bekomme ich Angst“. Wer stattdessen das Verhalten des anderen gleich bewertet („Du Raser!“), klebt ihm oder ihr ein Etikett auf, das man nicht so schnell wieder loswird. Dagegen wird er oder sie sich sicher wehren. Die Chance auf ein konstruktives Gespräch darüber ist dann vertan.

9. Zusammenfassen

Wenn du mit deinem Partner diskutierst, solltest du zeigen, dass du wirklich gecheckt hast, was er oder sie meint. Am besten wiederholst du immer mal wieder mit eigenen Worten, was der andere gesagt hat. Das hilft dir selbst, den anderen zu verstehen, deckt Missverständnisse auf und gibt eurem Gespräch Struktur.


Mehr über das EPL-Programm und Tipps für gute Gespräche bekommt ihr vom Institut für Kommunikationstherapie 


 

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