Unsere Brautpaare
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Maike & Michael heiraten romantisch

Kirche oder nicht Kirche – darüber haben Maike und Michael lange diskutiert. Nicht nur untereinander. Auch mit Freunden und Familie. Sie haben sich sogar schon mit einem freien Trauredner getroffen. Die Zweifel, ob eine kirchliche Hochzeit das richtige für sie ist, waren groß –  besonders bei Maike: „Dass Frauen in der katholischen Kirche immer noch kein Priesteramt ausüben dürfen, stößt mir sauer auf“, erklärt sie. „Ebenso die Haltung der Kirche zur Verhütung – besonders  in Armutsländern.“

Maike und Michael stammen beide aus katholischen Familien. Mehr noch als Maike fühlt sich Michael mit der Kirche verbunden: „Die Kirche ist ein Rückzugsort für mich, an dem ich Zeit für mich finde und an meinen Vater denken kann, der früh gestorben ist.“ Deshalb hatte Michael von Beginn an den Wunsch nach einer kirchlichen Hochzeit.

kirchliche Hochzeit mit Pop

Kennen gelernt haben sich Maike und Michael als Teenager in einem kleinen Ort in der Eifel, dort wo beide aufgewachsen sind. Sie haben sich aus den Augen verloren,  Jahre später über Freunde wieder getroffen, doch bis sie ein Paar wurden, verging noch einige Zeit. Schließlich studierte Maike inzwischen Logopädie in den Niederlanden während Michael nach einem Semester Bauingenieurwesen ins Schreinerhandwerk gewechselt war. Nach vier Jahren Fernbeziehung machte Michael seinen Meister und Maike ihren Bachaelor und sie beschlossen, in Bonn zusammenzuziehen. Das ist nun zwei Jahre her. Am 22. Juni heiraten die beiden in der neogotischen Marienkirche in der Bonner Nordstadt.

Foto: Slawik Sholti

„Das Treffen mit dem Pfarrer, der uns trauen wird, hat uns dann letztlich doch ein sehr gutes Gefühl gegeben“, berichtet Maike. Sie erzählt von einem modernen, offenen Menschen, der aus Ruanda kommt und der genau das darstellt, was sich Michael und Maike von der Kirche wünschen: „Dass die Kirche moderner wird, sich dem gesellschaftlichen Wandel zumindest annähert, offener wird und ehrlicher.“

Foto: Slawik Sholti

Ganz konkret für ihre Hochzeit wünscht sich das Paar, dass die Messe mehr Pepp bekommt, persönlich wird: Weniger Orgel mehr Popmusik, weniger Ernst, mehr Fröhlichkeit, einfach bunt.  So wollen Michael und Maike ihre Hochzeit feiern. Auch nach der Kirche. „Mir ist egal, ob  jemand in Badeshorts kommt – Hauptsache alle haben Spaß“, sagt Michael. Ihm ist vor allem wichtig, dass alle ihre Freunde und Angehörigen dabei sind. 70 Gäste haben sie deshalb zur Feier auf den Venusberg geladen. Um das gesetzte Hochzeitsbudget nicht zu sprengen, machen sie viel selbst, wollen zum Beispiel auf professionelle Floristik verzichten. Seit Monaten werkeln sie an den Wochenenden an ihrer Hochzeit. Windlichter für den Außenbereich, Hinweisschilder, Ringkissen: in ihrer Wohnung stapeln sich schon die DIY-Projekte.

Individuelles Eheversprechen? Aber nicht in der Kirche

Auch über die Trau-Zeremonie und das Eheversprechen haben sie schon viel nachgedacht. „Texte aus dem alten Testament, die eine überholte Vorstellung von der Ehe darstellen, gehen für mich gar nicht“, erklärt Maike. Ein Problem ist das nicht, denn ihr Pfarrer lässt ihnen bei der Gestaltung der Trauung so viel Freiraum, wie die beiden es sich wünschen. Dass Maikes Vater sie zum Altar führen darf, haben sie im ersten Gespräch bereits geklärt. Kein Problem.  Nur um das Ehegelöbnis machen sich die beiden noch so ihre Gedanken: Treue und Ehrlichkeit wollen sie sich versprechen und immer für den anderen da zu sein. Dieses individuelle Eheversprechen werden sie sich am Ende aber doch nicht in der Kirche geben. Dafür wollen sie sich Briefe schreiben.  Kirche oder nicht Kirche? Maike und Michael haben sich für beides entschieden.

Fotos: Slawik Sholti

 

 

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