Unsere Brautpaare
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Lisa & Philipp heiraten ohne Versprechungen

Eigentlich wollte Philipp (27) niemals heiraten. Weil das nichts ändert. Nicht an der Beziehung und nichts an seinen Gefühlen für Lisa (23): „Ich muss ihr keinen Ring anstecken, um zu beweisen, dass ich sie liebe.“  Für Lisa aber war die Hochzeit immer schon wichtig. Sie sieht darin eine Bekräftigung: „So stellt man die Beziehung zu einander auf eine andere Ebene“, findet sie. Die beiden haben viel darüber gesprochen und Philipp hat verstanden, warum eine Hochzeit vielleicht doch eine gute Idee ist. Also haben sie gemeinsam entschieden zu heiraten. Am 10. August 2019 ist es soweit. Dann lassen sie sich nach fast sechs Jahren Beziehung in einer freien Zeremonie trauen. Das ist für sie die richtige Hochzeit. Nicht der Termin auf dem Standesamt Ende Juli.

Freie Trauung mit Vaterunser

Lisa hätte auch kirchlich geheiratet, doch Philipp war skeptisch. Und Lisa meint: „Wenn man kirchlich heiratet, sollten beide damit etwas anfangen können“. Damit war diese Option schnell vom Tisch. Zumal sich ihnen eine Alternative bot, die perfekt zu ihnen passte: Ein Freund der beiden studiert evangelische Theologie. Zusammen mit ihm entwickelten sie eine Zeremonie, in der sich Lisa und Philipp wiederfinden. Der Ablauf wird ähnlich sein wie bei einer evangelischen Trauung, mit einer Traurede, dem Ringwechsel und selbst geschriebenen Fürbitten. Sie werden sogar gemeinsam das Vaterunser sprechen, Lisas Symbol der Zugehörigkeit zur Kirche. Ansonsten aber kommt Gott in ihrer Trauung nicht vor.

Liebe und Versprechen gehören nicht zusammen

Sich gegenseitig die Ringe anzustecken ist für die beiden das wichtigste Symbol an diesem Tag. „Ich will dir zeigen, dass ich dein bin und freue mich, wenn du mein sein willst“, erklärt Philipp.
Kompliziert wird es beim Ehegelübde. Denn etwas versprechen wollen sich die beiden eigentlich gar nicht. Vor allem nichts, was sie nicht halten können. Für Philipp gehören Liebe und Versprechen einfach nicht zusammen. Das ist der Grund, warum er nicht heiraten wollte. Auch Lisa tut sich damit schwer, weil sie nicht weiß, wie sich alles entwickeln wird, wie sie sich entwickeln wird: „Was bringt es, verheiratet zu sein, wenn man nicht glücklich ist?“, fragt sie. Das heißt nicht, dass sie nicht um ihre Liebe kämpfen wollen. „Mit allen Mitteln, die ich habe, kämpfe ich um diese Beziehung“, sagt Philipp, „aber man muss sich an einem Punkt auch eingestehen könne, dass es nicht mehr geht.“ Er möchte in seinem Gelübde daher lieber darüber sprechen, wo er gerne mit Lisa hin möchte.
Was sich die beiden am 10. August dann tatsächlich gegenseitig sagen werden, wird vermutlich nicht jeder der insgesamt 80 Freunde und Familienangehörigen hören. Denn Lisa und Philipp werden kein Mikrophon verwenden. Ihre Ehegelübde sind vor allem für einander bestimmt. Zwar würde Lisa nicht auf ihre Mutter und ihre Geschwister verzichten wollen. Ansonsten aber sind die Hochzeitsgäste für den Ausgang des Tages nicht entscheidend: „Natürlich ist es schön, diesen Tag mit anderen teilen und feiern zu können. Aber wenn jetzt alle absagen würden, wäre ich nicht am Boden zerstört. Die Hauptsache ist, dass Lisa und ich da sind“, findet Philipp.

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